Bildgestaltung durch Kontraste

Führe das Auge zum Hauptmotiv

In einem Blog, den ich täglich aufsuche, habe ich einen Artikel des amerikanischen Fotografen Al Espinosa gefunden, der meiner Meinung nach wichtige Bildgestaltungsinstrumente darlegt; siehe Details unter http://www.adorama.com/alc/photo-tips-leading-the-eye-to-your-subject?kbid=67913.

Ich habe aus diesem Text die zentralen Überlegungen extrahiert, interpretiert und in Deutsch aufbereitet:

Sieht man ein Motiv, dann ist die erste Frage “Was ist das Wichtige an ihm?”. Dorthin wäre dann das Auge des Betrachters zu führen. Soll dabei ein eindrucksvolles Bild entstehen, sind Gestaltungsmittel für die Augenführung zu suchen, welche dem Bild eine besondere, nicht alltägliche Anmutung geben.

Al Espinosas Überlegungen möchte ich nun unten in knappen Worten an einem Bild mit dem Titel “Clown im Glück” erklären, welches ich bei einem Besuch des Zirkus Roncalli fotografiert habe.

 

Clown im Glück

 

Kontrast in Belichtung Hell-Dunkel-Kontraste, insbesondere zwischen Hauptmotiv und Hintergrund; zum Beispiel erzeugt durch Low Key, High Key, Vignettierung; im Bild ist der Hintergrund schwarz; daher sind Clown und Papierschmetterlinge klar erkennbar.
Kontrast in Größen Gegensätze in den Größen bzw. Proportionen der Bildelemente; im Bild ist der Clown groß, während die Papierschmetterlinge klein sind; daher bleibt der Clown bildbestimmend.
Kontrast in Textur Texturen können an unterschiedlichsten Stellen im Bild sein; schlecht wäre, wenn Texturen im Hauptmotiv und Hintergrund miteinander konkurrieren; daher wird der Hintergrund gerne unscharf oder dunkel gemacht; im Bild ist der Hintergrund schwarz und die Textur im Anzug des Clowns passt thematisch.
Kontrast in Sättigung Farben unterschiedlicher Sättigung sind klar getrennt und haben ggf. unterschiedliche Mengenverhältnisse; insbesondere drängen reine Farben in den Vordergrund, setzen Farbtupfer Akzente, Farbflächen schaffen Klarheit; im Bild heben sich das rote Westchen und die überwiegend roten Schmetterlinge ab und gelbe , grüne Schmetterlinge setzen Akzente
Kontrast in Farbton Die tatsächlichen Farben und ihre Beziehung zueinander strukturieren ein Bild; es gibt den Farbton-, Farbqualitäts-, Komplementärfarben-, Kalt-Warm-Kontrast; im Bild sind überwiegend warme rote Farben, Komplementärfarben sind in grünen Schmetterlingen zu finden, zwischen rotem Westchen und Gesichtsfarben besteht ein Rot-Qualitätskontrast.
Ungewöhnliche Formen Ungewöhnliche Formen ziehen stärker die Aufmerksamkeit auf sich; im Bild stellt die Körperhaltung mit den ausgestreckten Armen keine normale Haltung dar
Ungewöhnlicher Inhalt Inhalt eines Bildes ist König! Ich würde weitergehen, nicht nur Inhalt, sondern auch Aussage und emotionale Wirkung sind wichtig; was man nicht alle Tage sieht, macht neugierig; im Bild findet sich eine Zirkusszene, also etwas nicht Alltägliches – zumindest für die meisten von uns.

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