Weniger ist Mehr – Minimalismus in der Fotografie

Einfach aufgebaute Bilder zum Interpretieren

Minimalismus bedeutet im Kern Einfachheit. Minimalistische Fotografie ist aber nicht bloß einfach, ein Foto von Weniger zu machen. Bei Minimalismus geht es darum, zur Essenz von Etwas zu kommen. (Steve Johnson)

Die Hauptidee von Minimalismus ist zu versuchen, ein Bild einfach/schlicht zu fotografieren und den Betrachter die tiefere Bedeutung des Bildes interpretieren zu lassen.  Sich den Begriffen “einfach” und “minimalistisch” zu nähern, ist nicht einfach. Einige Leute haben einen Sinn dafür und können die Essenz des Bildes erfassen. Minimalistisch ist also nicht nur ein Prinzip der schlichten Bildgestaltung, sondern zielt auch auf eine emotionale Wirkung, ggf. verstärkt durch eine Aussage/Geschichte.

 

Interpretation – eine persönliche Sicht

Anne Closuit Eisenhart meint etwa: “Sehen ist das Ganze zu ignorieren, um auf das Detail zu schauen. Sehen bedeutet eine ganz persönliche Sicht. Es ist eine Suche nach einer Emotion, welche man bereits in sich trägt – seit man etwa ein gewisses Buch gelesen, Lied gehört oder Gemälde betrachtet hat”. Dies passiert nicht selten nach dem Besuch einer Kunstausstellung oder eines Vortragsabend.

Die eigene Vergangenheit spiegelt sich in den minimalistischen Bildern, welche trotz ihrer Einfachheit eine Geschichte erzählen mögen. Der Minimalismus-Ansatz öffnet dabei (gedankliche) Räume im Bild und erzeugt ein Gefühl der Ruhe. Denn die Bildkomposition lässt sich vom “Weniger ist Mehr” leiten:

  • Bildelemente sind in der Regel wenige und gut erkennbar.
  • Perspektive lenkt den Blick auf das Motiv.
  • Linien und Formen sind knapp und prägnant.
  • Farben sind durchaus prägend, aber wenige.
  • Licht fördert die emotionale Wirkung.
  • Schärfen und Unschärfen fordern zur intensiveren Beschäftigung mit dem Bild auf.

Trotz der Einfachheit und wenigen Bildelemente gibt es Variationen für ein minimalistisches Motiv. Es gilt in konkreten Momenten während der Aufnahme und Nachbereitung, das Wesen des Motives zu erspüren und in die Fotografie umzusetzen. Die eigene Intuition, Kreativität und Stimmungslage führen dann aktuell zu Unterschieden in den Bildern.

Dieser Beitrag wurde durch einen BLOG-Beitrag von sleeklens angeregt (>>> mehr)

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One Response so far.

  1. Marcel sagt:
    Gute Idee 🙂

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