In der digitalen Bildbearbeitung ist das sogenannten RGB-Modell von zentraler Bedeutung, weil es von der Aufnahme über die Bearbeitung bis zur Präsentation von Fotos immer wieder die Farben beeinflusst. Alle Farben werden durch die Kamera und PC aus Rot, Grün und Blau gemischt.
Je nachdem ob sRGB, AdobeRGB oder ProPhotoRGB zur Anwendung kommt, gibt es unterschiedlich viele verschiedene darstellbare Farben.
Das RYB-Modell (Red-Yellow-Blue-Modell) steht hier für das Farbmodell, welches vom Schweizer Maler und Kunstpädagogen Johannes Itten entwickelt worden ist. Es wird hier aus Sicht von Digitalfotografen dargestellt und wir stellen Farben mit Hilfe des HSL-Farbmodelles dar.
Dazu gibt es im folgenden die aufklappbaren Abschnitte:
- Der Farbkreis von Itten
- Farbkontraste nach Itten
- Unterschied des RGB- und RYB-Farbkreis
- Adobe Color - die Palette des Digitalfotografen
Johannes Itten, Maler und Kunstpädagoge, entwickelte während seiner Lehrtätigkeit von 1919 bis 1923 am Bauhaus Weimar die Grundlagen seiner weit verbreiteten Farbtheorie und den entsprechenden Farbkreis. Alle Farben lassen sich bei seinem Modell aus Rot, Gelb und Blau (Farben erster Ordnung) mischen.
Der Farbkreis von Johannes Itten ist nur einer von vielen. Trotzdem ist er weiter verbreitet als Farbkreise von bekannten Persönlichkeiten wie Newton oder Goethe. Diese Tatsache lässt sich wohl damit begründen, dass es Johannes Itten gelungen ist, mit wenigen Farben in einer einfachen geometrischen Darstellung die Zusammenhänge der Farben aufzuzeigen.
Gerade einmal 12 Farben verwendet er in seinem Modell und ist der Meinung, dass diese für künstlerische Zwecke ausreichend seien.
Ein weiterer Schwerpunkt von Ittens Arbeit sind die Untersuchungen zu den Farbkontrasten. Von Kontrast spricht man dann, wenn zwischen zwei zu vergleichenden Farbwirkungen deutliche Unterschiede festzustellen sind. Itten kennt 7 Kontrastarten; sie werden recht anschaulich erklärt durch das Video unter
[https://www.youtube.com/watch?v=EdUGaS0UIhQ]
Stark verkürzte Definitionen:
Farbe-an-sich-Kontrast:
Die Grundfarben Gelb, Rot und Blau bilden den einfachsten und stärksten Kontrast
Hell-Dunkel-Kontrast:
Weiß und Schwarz bilden das größte Ausdrucksmittel für Hell und Dunkel
Kalt-Warm-Kontrast:
Blaue Farbtöne werden als kalt empfunden, rote Farbtöne als warm.
Komplementär-Kontrast:
Komplementär bedeutet Ergänzung. Komplementäre Farben liegen sich im Farbkreis gegenüber
Simultan-Kontrast:
Der Eindruck eines Farbtones wird durch seine Umgebungsfarbe beeinflusst. Nach dem Komplementärkontrast fordert jede reine Farbe im Auge simultan dessen Gegenfarbe.
Qualitätskontrast:
Aus dem Gegensatz von gesättigten (leuchtenden) Farben zu stumpfen (getrübten) Farben entsteht der Qualitätskontrast.
Quantitätskontrast:
Hierbei geht es um die Verhältnisse „viel und wenig“ oder „groß und klein“. Die Leuchtkraft und die Flächengröße bestimmen die Wirkung der Farbe
Arbeiten wir im RGB-Farbkreis, wie er in Photoshop und Lightroom implementiert ist, sollte uns bewusst sein, dass der Aufbau des Ittenschen Farbkreises und des RGB-Farbkreises sich erheblich unterscheiden. Der RGB-Farbkreis erlaubt einfache mathematische Farbtonbestimmungen, z.B. für Komplementärfarben, aber - der komplementäre Farbton zu einer (Grund-) Farbe ist nicht der komplementäre Farbton nach Itten.
Aufgrund der Unterschiede bedarf es eines Hilfsmittels, um nach dem Ittenschen Farbkreis seine Farben kombinieren (=mischen) zu können. Dafür eignet sich das Tool Adobe Color quasi als Mischpalette:
[https://color.adobe.com/de/create/color-wheel]
Das folgende Diagramm zeigt nur die wichtigsten Elemente und kann darum nicht das Studium der Bedienungsanleitung ersetzen.
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