Lightroom Classic: IRIS-Workflow der Schwarz-Weiß-Entwicklung

IRIS für “feine” Schwarz-Weiß-Bilder

Als Endergebnis der Schwarz-Weiß-Entwicklung wird das perfekte, das „feine“ Bild angestrebt, welches ganz im Sinne der Bildgestaltungsmethodik IRIS […siehe hierzu] ausdrucksstark und emotional anrührend ist. Eine optimale Gestaltung des feinen Bildes führt zudem das Auge, damit das Bild bestmöglich „gelesen“ werden kann.

Das erforderliche technische Handwerkszeug für Schwarz-Weiß-Fotografie wird gewöhnlich während der Schritte Aufnahme, Bearbeitung und Präsentation so eingesetzt, dass ein „feines“ Bild mit folgenden Eigenschaften entsteht:

  • Gewünschte Skala der Tonwerte,
  • klare Zeichnung von Formen und Strukturen,
  • nuanciertes Zusammenspiel der Tonwerte und Formen,
  • daneben eine angenehme Bildtonung (aus Sicht der Schwarz-Weiß-Fotografie).

Hier wird jedoch nur der für den Schritt “Bearbeitung” erforderliche Arbeitsablauf (workflow)  betrachtet, welcher bestmöglich die abschließende, IRIS-orientierte Bildgestaltung technisch unterstützt – und dies in 3 Stufen:

  • Bearbeitung Grundausrichtung der Bildgestaltung,
  • Optimierung der Bildgestaltung,
  • Arbeiten am „Gewissen Extra“ (i-Tüpferl).

 

Lightroom Classic für die Schwarz-Weiß-Entwicklung

Um alle möglichen Reserven zu haben, bilden Aufnahmen im sogenannten RAW-Format die Ausgangsbasis. Folglich wird als Werkzeug vor allem ein leistungsfähiger RAW-Konverter gebraucht, der zudem offen für Plug-ins sein muss. Mittels Plug-ins lassen sich im RAW-Konverter fehlende Funktionen  verfügbar machen.

Oft ist in diesem Sinne Photoshop ein mächtiges Zusatz-Werkzeug. Aufgrund der Abo-Politik von Adobe liegt es nahe Lightroom Classic als RAW-Konverter zu wählen. Natürlich gibt es auch andere leistungsfähige Konverter. Hier wird jedoch das weit verbreitete Lightroom  Classic den Erklärungen zugrunde gelegt.

 

IRIS-basierter Workflow

Im Rahmen der IRIS-Methodik ergibt sich ein Lightroom-Workflow der folgende Schwerpunkte aufweist:

1. Allgemeine Vorkehrungen für Workflow unter Lightroom

  • Ordnung und Effizienz durch eine maßgeschneiderte Bibliotheksorganisation,
  • Nutzung von Solid State Discs (SSD) und externen Plattenspeichern,
  • Presets zur Ausführung von Standard-Lightroom-Funktionen während Bilderimport,
  • Einbetten der erforderlichen Plugins,
  • Aktivieren der Grafikkarte für Lightroom-Funktionen

2. Bearbeitung Grundausrichtung der Bildgestaltung

  • Bildformat, – ausschnitt: Anfangsauswahl Bildelemente;
  • Annäherung, Erkennbarkeit: Kontraste, gesamte Skala der Tonwerte;
  • Blickwinkel, Räumlichkeit: Beseitigung technisch bedingter Linienführungsmängel.

3. Optimierung der Bildgestaltung

  • Komposition Bildelemente: Klare Zeichnung von Formen und Strukturen; nuanciertes Zusammenspiel Tonwerte und Formen

4. Arbeiten am „Gewissen Extra“

  • Licht, Beleuchtung: Optimierung der Lichtstimmung; Vom Gewöhnlichen zum Magischen; passender Bildton;
  • Details, (Un-)Schärfe: Blickführung; Verstärken emotionaler Wirkung durch Komposition von Schärfen und Unschärfen

 

In der folgenden pdf-Datei werden die für die genannten Schritte hilfreichen Lightroom-Classic-Funktionen genannt, welche sich für meine Foto-Arbeiten als hilfreich erwiesen haben. Sie sind als Anregungen zu verstehen, welche je nach persönlicher Arbeitsweise in Betracht gezogen werden können. Für detaillierte Funktionsbeschreibungen sei zudem auf entsprechende Handbücher oder youtube-Videos verwiesen.

 

Diese Folien nutze ich für Workshops und schriftliche Ausarbeitungen. Bei Fragen genügt eine kurze E-Mail.

 

Immer breiterer Einsatz von Lightroom Classic

Lightroom erhält immer wieder funktionelle Erweiterungen, womit immer mehr Arbeiten am Foto in Lightroom erledigbar sind – zuletzt etwa durch die Maskierungsfunktionen. Mit zunehmender Lightroom-Erfahrung lassen sich auch weitere Verarbeitungsschritte des eigenen Workflows in Presets umsetzen.

Die für mich wichtigen Vorteile sind, dass Bildveränderungen in Lightroom non destructive sind und keine Zusatzdatei(en) entstehen. Der Wechsel zu Plugins führt in der Regel zu einer zusätzlichen Datei pro bearbeiteten Bildes. Dem stehen gegenüber, dass Plugins für bestimmte Funktionen maßgeschneidert sind.

 

 

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