Fotografieren bedeutet auch, mit den sich bietenden optischen Möglichkeiten zu spielen und neue Wege der kreativen Bildgestaltung für sich zu entdecken. Sogenannte Normalobjektive ergeben einen Blickwinkel, wie er den normalen Sehgewohnheiten nahe kommt. Wer sich auf Bildausschnitte konzentrieren und die Staffelung der vorhandenen Bildelemente komprimieren will, benutzt Tele-Objektive.
Extreme Weitwinkeloptiken lassen dagegen eine ungewohnte Sicht auf die Dinge zu. Das macht sie überaus reizvoll, denn das Abgelichtete weicht von unseren sonst üblichen Sehgewohnheiten ab. Den Fotografen eröffnen daher gerade Weitwinkeloptiken, und erst recht extreme Weitwinkelobjektive, neue kreative Möglichkeiten in der Bildgestaltung.
Experimentieren wir also mit beeindruckender Raum- und Tiefenwirkung von (Super-)Weitwinkelobjektiven. Kameraausrichtung und Belichtungsmessung sind dabei aber mit Sorgfalt zu handhaben.
Weitwinkelobjektive verlangen eine ordnende Hand und Augenführung, weil aufgrund des weiten Blinkwinkels viel im Bild sein kann. Die Optik verlangt es zudem oft, die Verzerrung von Proportionen zu vermeiden oder zu gestalten. Unsere Arbeitsweise und Ausrüstung muss dies berücksichtigen: Eher Querformat (maximal Panorama-Format); eine sensible Kamera-Ausrichtung (weil sich sehr schnell Perspektiven ändern) und eine Minimierung technischer Probleme wie Verzeichnungen, Randunschärfen und Reflexe.
Ein Weitwinkel-Objekt kann einerseits aufgrund des großen Blickwinkels im Motiv Gefühl der Freiheit, Faszination, Größe und Weite beim Betrachter erzeugen. Richtig eingesetzt, transportiert es sehr viel Dramatik, Weite, Opulenz und Größenverhältnisse in das fertige Bild. Andererseits vermitteln weitwinkelige Objektive durch weit offene Blendenwerte und kurze Distanzen zum Motiv ein Gefühl der Vertrautheit und Nähe zum Model.
Weitwinkelobjektive kommen sehr gerne zum Einsatz für
- Reportage-Fotografie,
- Innenaufnahmen,
- Architektur-Fotografie,
- Landschaftsausnahmen.
An 2 Workshop-Abenden haben wir anhand praktischer Beispiele und theoretischer Überlegungen uns Anhaltspunkte erarbeitet, mit denen wir kontrolliert experimentieren können.
Mehr dazu in den Workshop-Folien: >>> hier klicken (1MB)