Gestern war Sonntag und es regnete – ideales Wetter für einen Museumsbesuch. Da war es naheliegend, dass wir nach dem Mittagessen nach München fuhren. Welch Überraschung, wir fanden in der Münchner Innenstadt einen Parkplatz direkt vor dem Cafè, in dem wir uns für die Pinakothek der Moderne stärkten. Es sollte ein gutes Omen sein. Der Espresso tat seine belebende Wirkung, die sich in den folgenden Bildern auf dem Weg zum Museum zeigt.
Münchner Geometrie
Im Museum
Seit mehreren Wochen beschäftige ich mich mit den Inhalten des Begriffes “Künstlerische Fotografie”. Vor allem stellt sich mir die Frage, was Kunst sei. Beim Museum angekommen, stießen wir als erstes auf einen Workshop für Kinder mit dem Titel “Kinder können Kunst …”. Als ich nachfragte, was man unter Kunst verstehe, war die Antwort, da gibt es keine präzise Definition, aber man wolle die Kreativität der Kinder wecken.
Im Museum gibt es momentan eine sehr anregende Ausstellung “Feelings – Kunst und Emotion”. Die Bilder ohne Titel laden zur Betrachtung ein und der Besucher soll sich fragen, welche Empfindungen das jeweilige Bild bei ihm auslöst.
Auch streiften wir kurz die Exposition von Werken des berühmten Künstlers Josef Beuys, der postulierte: Jeder Mensch ist ein Künstler. Aus einem Interview von 1980 habe ich folgende Schlagworte entnommen:
Kunst = Mensch … Kreativität … Freiheit … Denken … Soziale Plastik.
Mein Kunstbegriff (Diskussionsgrundlage)
Auf Beuys aufbauend scheinen mir folgende Schlagworte für Fotograf*innen plausibler:
Kunst = Fotograf*in … Kreativität … Freiheit … Denken … Ausdrucksvermögen … Ausstrahlung … künstlerische Fotografie
Folglich würde ich sagen: Fotograf*innen, die mit dem Medium Fotografie persönliche Anliegen inhaltlicher und/oder formaler Art kreativ visualisieren, können Künstler*innen sein.
Diese Kreativität, in einem Foto etwas Besonderes zu schaffen, braucht natürlich die Freiheit, alles für das Kunstwerk Angedachte realisieren zu können/dürfen. Dabei geht der Künstler mit Nachdenken vor, damit seine Gedanken und Konzepte bewusst in das künftige Werk einfließen, bei dessen Realisierung zudem ein Ausdrucksvermögen verlangt ist. Für Fotograf*innen wäre dies eine adäquate Bildsprache; hier schwingt die vielleicht altmodische Überlegung mit, Kunst kommt von Können.
Das so geschaffene Werk wird letztendlich ein künstlerisches Foto, wenn es eine Ausstrahlung hat, d.h. wenn es bei Betrachter*innen Empfindungen auslöst, also einen Wert für diese hat.
One Response so far.