Mein “Flow” am Faschingssonntag

Seit mehr als 10 Jahren fotografiere ich jedes Jahr am Faschingssonntag im Auftrag der Organisatoren den Faschingsumzug meiner niederbayrischen Heimatgemeinde. Natürlich sollen dabei Fotos entstehen, die das lustige Treiben dokumentieren. Auch die Faschingszug-Teilnehmer wissen mittlerweile, dass sie in Facebook unter  “Fasching Langquaid” entsprechende Fotos finden.

Wie ich die Bilder anfertige, ist mir überlassen. Auf diese Weise kann ich dokumentarische Fotografie mit subjektiver Fotografie verbinden. Obwohl  5 Stunden konzentrierte Fotografie nötig ist, macht mir dies ungeheuren Spass. Event  und Street Fotografy gehören ja zu meinen Lieblingssujets. Mit der von mir erarbeiteten Bildgestaltungsmethode IRIS habe ich ein Rüstzeug, welches ich instinktiv abrufen kann und mir zu effektiver und effizienter Fotografierweise verhilft.

Das geht sogar soweit, dass ich regelrecht in meinen “Flow” komme. Dieser beginnt mit meinem gewohnten Espresso nach dem Mittagessen. Anschließend bin ich

  • – alleine (unter den vielen Leuten) unterwegs,
  • – stets aufmerksam, die Sinne geschärft anhand eines vorher vorbereiten Roten Fadens,
  • – am Beobachten, was wann wo wie passiert,
  • – ganz nach den entscheidenden Momenten aus und
  • – vergesse dabei die Zeit und lasse mich vom Veranstaltungsablauf mitnehmen.

In einer halben Woche sind dann alle dokumentarischen Bilder selektiert und ausgearbeitet. Das ist keine Frage des “Flows”, sondern der Ausdauer. Nach einer kurzen Pause, in der ich Distanz zu den vielen Bildern gewinne, ziehe ich fotografisch ein Fazit, das meine sehr persönliche Sicht auf die Veranstaltung wiedergibt  – also das, was mir besonders gefallen hat und im Gedächtnis erhalten blieb.

Bei der Auswahl und Ausarbeitung verwende ich fotografische Stilmittel, welche die Farbenpracht der Wägen und die ausgelassene Stimmung der Protagonisten betonen. Beeindruckend ist für mich auch, was die Gruppen in ihrer Freizeit immer wieder auf die Beine gestellt haben.

Geht es anfangs noch recht gemütlich zu, so weckt der Corso der Faschingsgruppen die Begeisterung der Teilnehmer und Besucher. Die Darbietungen einer befreundeten Prinzengarde sind das Signal für ein dichtes Faschingstreiben auf dem Marktplatz. Es rockt danach sogar das Rathaus.

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